Pressemitteilung: Hanauer Landstraße kürzen
DIE FRAKTION will die Hanauer Landstraße "kürzen", indem sie die Teilabschnitte der Hanauer Landstraße zum Gedenken an die Opfer des Anschlags in Hanau umbenennt.
DIE FRAKTION – der Zusammenschluss von Die PARTEI, Piratenpartei und Freie Wähler im Stadtparlament – setzt sich für eine Kürzung der Hanauer Landstraße ein. In den Augen der FRAKTION ist dieser Schritt schon seit längerem notwendig. „Die Hanauer Landstraße ist einfach zu lang“, erklärt Nico Wehnemann (Die PARTEI), verkehrspolitischer Sprecher der FRAKTION, die Initiative seiner Fraktion. Und Wehnemann weiter: „Nachdem das Dialogmuseum umziehen durfte, kommt hinter der Wurstbude von Gref-Völsings nichts mehr. Da können wir die Straße auch kürzen.“
DIE FRAKTION setzt deshalb zur Ausnutzung des erinnerungspolitischen Potentials, das die Hanauer Landstraße allein schon wegen ihres Namens birgt, auf Umbenennungen der Straße in zehn Abschnitte, wozu sie nun einen Antrag in das Stadtparlament eingebracht hat. Die Abschnitte sollen wie folgt heißen:
- Fatih-Saraçoğlu-Straße (ehemals Abschnitt Osthafenplatz bis Hugo Stinnes Straße)
- Said-Nesar-Hashemi-Straße (ehemals Abschnitt Hugo Stinnes Straße bis Schwedlerstraße)
- Vili-Viorel-Păun-Straße (ehemals Abschnitt Schwedlerstraße bis Intzestraße)
- Kaloyan-Velkov-Straße (ehemals Abschnitt Intzestraße bis A661)
- Hamza-Kurtovic-Straße (ehemals Abschnitt A661 bis Daimlerstraße)
- Gökhan-Gultekin-Straße (ehemals Abschnitt Daimlerstraße bis Carl Benz Straße),
- Sedat-Gürbüz-Straße (ehemals Abschnitt Carla Benz Straße bis Ernst Heinkel Straße)
- Mercedes-Kierpacz-Straße (ehemals Abschnitt Ernst Heinkel Straße bis Cassellstraße)
- Ferhat-Unvar-Straße (ehemals Abschnitt Cassellstraße bis Alt Fechenheim)
- Hanauer Landstraße (ehemals Abschnitt Alt Fechenheim bis Frankfurter Landstraße)
„Der Angriff eines Rassisten in Hanau auf unsere Freunde und Mitbürger:innen vor fast einem Jahr hat uns alle sprachlos gemacht und vielen Familien Leid gebracht“, erklärt Nico Wehnemann und sieht sein Ansinnen in guter Tradition: „Die Umbenennung von Straßen zum Gedenken und auch als Mahnmal ist ein in ganz Deutschland und in Frankfurt ein übliches Mittel.“ DIE FRAKTION möchte für die Opfer des Anschlags von Hanau und als Zeichen Frankfurts mit seiner Nachbarin Hanau ein bleibendes Mahnmal setzen. „Ein Graffito wie an der Friedensbrücke kann beschmiert werden und der Mensch kann vergessen. Wir möchten ihn vom Weg des Vergessens abhalten und ihn auf direktem Wege konfrontieren“, sagt Wehnemann. Am 19. Februar jährt sich der Anschlag erstmals.