Ökolinx und Kleingärten (Die kleinste Parzelle des Faschismus)
von Nico Wehnemann
Schönen guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren!
ÖkoLinX‑ARL, was haben wir hier von Manfred gehört? Es ist unglaublich, dass sich eine politische Gruppierung, die sich normalerweise für Selbstbestimmung und gegen das deutsche Vaterland und so weiter verdient macht, hier mit Kleingärten argumentiert. Kleingärten, das sind für mich die kleinste Zelle des Faschismus.
(Heiterkeit)
In Kleingärten hängt in jeder zweiten Parzelle eine Deutschlandfahne. Das kann doch nicht das Wählerklientel von Jutta Ditfurth und Manfred Zieran sein. Das mag ich nicht glauben.
(Beifall)
Das hätte ich denen nicht zugetraut. Kleingärten sind für mich – das habe ich auch in einer Rundmail an Sie alle mitgeteilt – 1950er-Jahre, und die haben wir zu Recht verlassen. Wir blicken in eine Zukunft mit Zukunft, und eine Zukunft mit Zukunft stelle ich mir so vor, dass wir alle in vernünftigen Wohnungen leben, in vernünftig hochgelofteten Wohnungen. Ich sprach vorhin schon davon, dass ein Loft durch Frankfurt gehen muss und darin sind die Kleingärten beziehungsweise Freizeitgärten mit eingeschlossen, denn die können wir dann einfach zubetonieren.
(Zurufe)
Sie können kurz klatschen, ich habe noch sieben Minuten Redezeit.
(Beifall, Zurufe)
Wie lange habe ich noch?
(Zurufe)
Ich habe noch sechs Minuten und 30 Sekunden Redezeit, so lange muss man mir noch zuhören. Vielleicht rede ich viel zu laut, um Jutta Ditfurths Einwände zu hören. Das, meine Damen und Herren, kann ich Ihnen auch nur raten, denn eine Frau, die mich auf Twitter blockiert, weil sie keine Kritik verträgt, das ist wirklich basisdemokratische Arbeit.
(Zurufe)
Ich habe Jutta Ditfurth neulich zehn Euro gespendet und habe immer noch keine Entblockierung erfahren.
(Zurufe, Heiterkeit)
Aber, wir sind hier beim Ernst-May-Viertel. Beim Ernst-May-Viertel bin ich gerne und von Herzen bei der Regierungskoalition. Denn meine Fraktion, die FRAKTION, ist die einzige Fraktion, die seit Beginn der Diskussion jedem einzelnen Bebauungsantrag stattgegeben hat, …
(Beifall)
… und das, obwohl mich Bürgerinitiativen, Kleingärtner und Freizeitgärtner angeschrieben haben. Wir sind der Meinung, dass die Kleingärten ins Umland gehören. Wer einen Kleingarten bespaßen möchte, kann sich auch gleich einen großen Garten holen, und zwar in den neuen Bundesländern. Dort ist Platz, da ist Zuzug vonnöten, aber Vorsicht, bitte nur Deutsche, denn dort ist vieles AfD-regiert.
(Zurufe)
Ich komme auf das nächste Thema, die AfD hat hier super geschwiegen. Wir haben neulich in einem Interview im Spiegel wahrscheinlich alle gelesen, dass Bernd Höcke dort einiges zu Protokoll gegeben hat. Leider hat heute etwas nicht geklappt und daran ist die Post ein bisschen mitschuldig. Bernd Höcke hat in die Kamera des …
(Zurufe)
Das weiß ich, aber Bernd klingt viel angenehmer. Sie haben die heute SHOW gesehen, nehme ich an.
(Heiterkeit)
Er hat zum Beweis, dass er kein Rassist sei, tatsächlich einen Kalender von der Wand genommen. Es war ein Kalender von Brot für die Welt, darauf war ein schwarzes Kind abgebildet und er zeigte der Welt und den Redakteuren des Spiegels: Ich bin kein Rassist, ich habe einen Brot für die Welt‑Kalender. Vielleicht warte ich noch einen Monat, aber ich kann hier schon einmal ankündigen, dass ich für die AfD-Fraktion acht Kalender von Brot für die Welt besorgt habe. Ich spende das Geld gerne aus meiner Kasse, damit auch Sie, meine Damen und Herren von der AfD-Fraktion, von sich behaupten können, natürlich nur lediglich behaupten können, dass Sie keine Rassisten seien – was Sie jedoch sind.
(Zurufe)
Noch vier Minuten trennen uns von Mike Josef, der jetzt gleich ÖkoLinX‑ARL auch noch einmal ordentlich einschenken wird.
(Zurufe, Heiterkeit)
Ich möchte aber noch einmal über Klima, den Abenteuerspielplatz und generell noch einmal reden. Es kann doch nicht sein, dass hier wirklich jemand Politik oder gute Entscheidungen einfordert und es nicht schafft, in den vergangenen elf Monaten auch nur zwei- oder dreimal einen Ausschuss zu besuchen oder auch nur zwei Anträge zu formulieren. Den ersten Antrag hat ÖkoLinX‑ARL jetzt endlich einmal geschrieben und da ging es um das Ernst-May-Viertel, um Kleingärtner, die Deutschlandfahnen aufhängen, um kleine Parzellen und um kurz geschnittene, halbhohe Hecken.
Nun, meine Damen und Herren, wählen Sie stattdessen die PARTEI, denn wir stehen bei Ihnen. Unsere Fahne richtet sich immer nach dem Wind. Wenn wir an die Macht gelangen können, durch wen auch immer, nehmen wir die Hand gerne an.
Wie viel Redezeit habe ich denn noch?
(Zurufe)
Noch eine Minute und 15 Sekunden, ich improvisiere noch ein bisschen.
(Heiterkeit)
Ich möchte heute wirklich einmal bis auf null gehen, denn wir haben vorhin bei den Haushaltsdebatten gehört, dass es sich die Regierungskoalition nicht nehmen lässt, auf 30 Minuten Redezeit zu gehen und das auch ausschöpft, …
(Zurufe)
… obwohl natürlich jeder das Gleiche sagt. Es ist erst halb zwölf, wir sind eigentlich viel zu gut in der Zeit.
(Zurufe)
Ja, aber ich gebe Ihnen gerne etwas davon ab. Ich muss nur so einen grünen Zettel ausfüllen, das haben wir eben bei der Linkspartei sehr gut gesehen. Schöne Grüße, alle anderen sind schon beim Bier.
Wollen wir vielleicht zusammen gleich noch einen Wein des Friedens trinken?
(Zurufe)
Wer ist dabei? Frau Rinn, vielen Dank!